Samstag, 5. Februar 2011

Kontrollieren versus messen

Ich werde häufig gefragt „Warum wollen Unternehmen ihre Mitarbeiter durch mobile Zeiterfassung und Ortung kontrollieren“. Ich gebe darauf immer die gleiche Antwort „Mobile Zeiterfassung und Ortung dient nicht der Kontrolle der Mitarbeiter, sondern dem Optimieren von Erfolgsfaktoren“. Die Frage die man sich stellen muss lautet demnach:
Wo liegt der Unterschied zwischen kontrollieren und messen“
Kontrolle setzt den Wunsch oder das Verlangen zu kontrollieren voraus. Dies mag sich in Einzelfällen als berechtigt erweisen,  meisten entspringt das Bedürfnis kontrollieren zu wollen jedoch aus einen mangelnden Vertrauen, also einem Misstrauen der Kontrollierenden. Chefs trauen ihren Mitarbeitern nicht. Sicherlich neigen solche Entscheider dazu, Werkzeuge zu Prozessoptimierung zu Kontrollzwecken einzusetzen um damit ihre Bedürfnisse nach Kontrolle befriedigen zu können. Fatalerweise kann es passieren dass solche Kontrollfreaks tatsächlich ein Fehlverhalten eines Mitarbeiters aufdecken, und schon ist der Einsatz für den Kontrollierenden rechtfertigt und er in seinem Tun bestätigt. Durch seine kurzfristige Denk- und Handlungsweise verschließt sich der Kontrolleur das Potential  mittels Schaffung durchgängiger Prozesse Mehrwerte und/oder neue Services zu generieren.
Messen hingegen zielt auf die Optimierung vorhandenem. Bestehende Prozesse schneller und einfacher in ihrer Durchlaufzeit steigern die Flexibilität eines Unternehmens und reduzieren dabei gleichzeitig Kosten.  Das Bedürfnis hierfür ist nicht mangelndes Vertrauen, sondern einfaches Businessorientiertes Unternehmerdenken. Aufwände zu reduzieren, Medienbrüche zu vermeiden und erfolgskritische Faktoren wie Kostentreiber zu identifizieren sind die Motivatoren des „Messenden“.
Eine Mobile Zeiterfassung dient demnach der Abschaffung von Papierstundenzetteln, von aufwändigen Einsammeln und Nachtragen, von hinterhertelefonieren bei vergessenen Zeiten. Di e Zeiterfassung dient dazu die Richtigkeit zu prüfen von Kalkulationen, Margen der Gewerke exakt zu berechnen, Nachweise zu erbringen für Kunden, Lieferanten, Behörden. Revisionssicher zu archivieren. Fahrtwege zu optimieren.
Stellen sie sich vor sie haben viele Mitarbeiter als Servicetechniker in einem Radius von 50 km im Einsatz. Der soeben eingetroffene Kundenauftrag muss nun einem Servicemitarbeiter zugewiesen werden. Was tun sie? Rufen sie einen nach dem anderen an und fragen „Wo bist du?  Wie weit bist du? Und wann kannst du im Musterweg sein?“.  Wie wäre es für sie als Disponent wenn sie auf einen Blick sehen könnten wo ihre Mitarbeiter gerade sind, wer in der Nähe des Musterwegs ist und wie der aktuelle Status seiner Tätigkeit ist? Die Optimierung der Mitarbeiterbewegungen liegt auf der Hand und hat nichts mit Kontrolle zu tun. Kunden die Präsenz zu einer gewissen Uhrzeit nachweisen zu können ist für jeden Dienstleister im Winterdienst ein Thema. Unternehmen die Ihren Winterdienst mit Ortungssystemen wie dem Motec-data Worktracker ausstatten wollen keine Mitarbeiter kontrollieren, sondern Ihren Kunden und, noch wichtiger, dem Versicherungsträger im Schadensfall nachweisen dass ein Mitarbeiter zu vereinbarter Zeit am vorgesehen Ort war.
In einem Punkt gebe ich jedoch jedem Skeptiker Recht: Zweckentfremdung  lässt sich nicht verhindern.

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